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PERMANENT ERROR: Covid-19 legt die Systemfehler in unserem politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen System brutal offen. Unser bedingungsloses Streben nach Mehr – mehr Konsum, mehr Effizienz und mehr Profit hat dazu geführt, dass wir uns selbst die falschen Anreize gesetzt und uns ihnen gleichzeitig ausgeliefert haben. Die Konsequenz: die Kapazitäten unseres Planeten neigen sich dem Ende. Die Natur statuiert ein Exempel. Anlass genug, den Kopf in den Sand zu stecken und aufzugeben. Doch das wäre zu einfach und unseren nachfolgenden Generationen gegenüber nicht fair. Wir brauchen also eine Lösung. Wenn wir die Anreize neu ausrichten, können wir die Fehler in unserem System beheben.

Dies ist zumindest die Meinung des Autoren-Duos Karl-Heinz Land und Leonie Schulze Bölling. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, ein durchaus ernstes und komplexes Thema in einfache Sprache zu übersetzen, die Zusammenhänge der Geschehnisse in unserer Welt zu erklären und in einen unterhaltsamen und spannenden Wirtschaftskrimi zu gießen. Am Beispiel des VW-Abgaskandals, den Brandrodungen in Brasilien und den Verstrickungen der Ölindustrie zeigen sie in „Permanent Error“ mit der fiktiven Geschichte von Michael Baker, einem engagierten Wirtschaftsjournalisten, wie alles mit allem zusammenhängt und auch ganz normale Menschen durch die falschen Anreize in eine Abwärtsspirale geraten können, die zu katastrophalen Konsequenzen wie Lügen, Betrug und kriminellen Energien führen. Dabei urteilen sie jedoch nicht über Recht oder Unrecht, sondern zeigen auf eine interessante Art und Weise einen Ausweg aus dem Dilemma und skizzieren eine inspirierende Idee einer besseren Zukunft für uns alle.

Die fiktive Geschichte von Michael Baker basiert auf wahren Ereignissen, die die aktuellen Fehler in unserem System nicht besser beschreiben könnte. Die Abgas-Affäre des Volkswagen Konzerns ist ein Paradebeispiel für mehrere Fehler in unserer Wirtschaftsordnung. Dass wir Wachstum nur durch Profit und dem Shareholder Value messen, führt zu Skandalen wie diesem oder zu dem Desaster bei Tönnies. In Hierarchiegeprägten Unternehmenskulturen, in denen Scheitern keine Option ist, werden Fehler geschickt unter den Teppich gekehrt und der Druck von oben durchgereicht, sodass oft selbst dem einfachen Mitarbeiter keine andere Option bleibt, als die Augen zu schließen und den Betrug zumindest in Kauf zu nehmen. Wir schauen lieber weg, als unseren Job zu riskieren. Es ist nicht der Fehler einer einzelnen Person, es sind die falschen Anreize, die sich aufsummieren und uns dazu bewegen, ungute Dinge zu tun.

Wäre es nicht viel sinnvoller, unsere Unternehmen anhand des Impacts auf unsere Umwelt, die Mitarbeiterzufriedenheit und den Beitrag zu unserer Gesellschaft zu bewerten? Ist es nicht das, was wir fortan als Wachstum definieren sollten, damit wir in Zukunft nicht radikal an Wohlstand, Sicherheit und Komfort einbüßen müssen, ohne weitere drei Planeten zu besiedeln?

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Für Michael Baker ist alles eine Frage der Anreizgestaltung, der Unternehmenskultur und ökologisch-sozialer Kreislaufwirtschaft. Denn vielleicht fehlt uns bisher schlichtweg ein Ausweg aus dem Hamsterrad, dass bereits vor langer Zeit schwungvoll ins Drehen geraten ist. Statt alles dafür zu tun, unseren Atem zu verlängern, unsere Ausdauer zu steigern, damit wir nicht aus dem Laufrad fliegen, sollten wir innehalten und uns fragen, ob sich das Hamsterrad in dem wir rennen, in die richtige Richtung dreht. Die Politik tut dabei ihr übriges. Mit Milliarden-Subventionen werden Geschäftsmodelle und ganze Industrien künstlich beatmet, um Arbeitsplätze vermeintlich zu halten. Doch es ist ein Spiel gegen die Zeit.

Das Coronavirus hat uns nun zu diesem Stillstand gezwungen. Ist dies der notwendige, wenngleich brutale Wendepunkt? Ist dies die „schöpferische Zerstörung“, die laut dem Ökonomen Joseph A. Schumpeter notwendig ist, um Systemfehler zu beheben und eine Neuordnung in den etablierten Wirtschaftssystemen herzustellen?

Die Botschaft der beiden Autoren ist eindeutig: Unterhalten, aufklären und inspirieren.

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