Wasserfreie Bewässerung

Vom Bewässerungskanal zur Gieskanne bis hin zur Tröpfchenbewässerung sind es Meilensteine, bei denen jeweils große Mengen Wasser in der Landwirtschaft eingespart wurden.

Doch wie soll eine wasserfreie Bewässerung aussehen?

Schon bei unserem Prototypen fragen die Farmer verwundert: „Und wo ist denn nun das Wasser?“ Dabei ist diese Bewässerungsform die natürlichste von der Welt und seit Millionen Jahren bewährt. Wir kennen Sie auch unter dem Namen „Morgentau“. Das ist im Prinzip eine hoch effektive Mikrobewässerung an jedem einzelnen Grashalm mit einer Versorgung aus der Luft. Durch die sinkenden Temperaturen am Morgen wird der Taupunkt der Luft unterschritten und an geeigneten Flächen wie Grashalmen kondensiert das Wasser und bildet einzelne Tropfen.

Die Steppe lebt vom Morgentau. Schon in den Filmen von Heinz Sielmann leckten die Antilopen den Morgentau von den Gräsern, da es sonst nicht viele Wasserquellen gab. Doch inzwischen breiten sich die Wüsten mit großer Geschwindigkeit immer weiter aus. Das liegt zum großen Teil auch daran, dass die Feuchtigkeit von den inzwischen abgeholzten Wäldern fehlt, welche die Steppe regelmäßig mit Morgentau versorgen.

Die sinnvollste, aber auch sehr teure und langwierige Lösung besteht in der Aufforstung. Ein paar Millionen Bäume reichen hier jedoch noch lange nicht und auch diese Bäume müssen natürlich ebenfalls mit Wasser versorgt werden. In trockenen Gegenden mit extremem Wassermangel ein typisches Henne / Ei Problem. Hier kann ein neues Startup kurzfristig und wirtschaftlich gewinnbringend helfen. Die Meerwasserverdunstung von IrrigationNets produziert mehrere hundert Millionen Kubikmeter kalter, salzfreier, feuchter Luft in der mehrere Millionen Liter Trinkwasser enthalten sind. Mit dieser Luft lassen sich Standard-Solarkraftwerke kühlen, sodass diese Kraftwerke bis zu 20% mehr Strom generieren. Das ist wesentlich mehr als die Verdunstungsanlagen verbrauchen. Neben der PV-Kühlung wird auch die umgebende Landwirtschaft gekühlt und befeuchtet. Das ist eine aktive Anpassung an den Klimawandel und sorgt beim Farmer für ca. 30% mehr Ertrag. Selbst bei schwachem Wind der Windstärke 2 ( = 11 km/h) wird ein großer Teil der Feuchtigkeit bis zu 250 km weiter in das Landesinnere getragen und setzt sich dort in Form von Morgentau ab. Insgesamt eine WIN-WIN-WIN Situation für PV-Investoren, Farmer und die Natur.

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Autor des Artikels ist Volker Korrmann, Diplom Ingeneur & Partner / Gesellschafter, Geschäftsführer, ewind Betreiber- und Vertriebs- GmbH

09/05/2019|Erde 5.0, News|